04.08.2020

Zwei Fachbereiche arbeiten zusammen: unbemannte Luftfahrt meets Technische Redaktion

Das sechste Semester der Technischen Redaktion hat im Rahmen des Vertiefungsmoduls Technische Redaktion ein interaktives Offline-Portal für den UAV-Flug (Unbemanntes Luftfahrzeug) entwickelt.

Grundlage des Portals ist ein Hexacopter, der vom Projektlabor für Werkstoffe im Flugbetrieb in der Werkstofftechnik der Fakultät II entwickelt worden ist. Das Offline-Portal soll Piloten dabei helfen, Flüge systematisch und sicher durchzuführen. So wird der Portal-Nutzer durch Checklisten zu Flugvorbereitung, Aufrüsten, Vorflugkontrolle und Nachflugkontrolle begleitet. Betreut wurde das Projekt von Professorin Dr. Britta Görs.
„Die Checklisten zu den Betriebsverfahren sind in das Offline-Portal eingebunden“, erklärt Studentin Sarah Neumann, die mit ihrer Gruppe das Portal entwickelt hat, und ergänzt: „Dieses haben wir mit verschiedenen Webtechnologien umgesetzt. Der Inhalt ist mit HTML strukturiert, das Layout wird mit CSS umgesetzt und JavaScript sorgt für die Interaktivität.“
Zunächst gelangt der Nutzer auf die Startseite des Portals, das ein Bild des Hexacopters zeigt. Auch ein Button befindet sich auf der Startseite, mit diesem kann der Nutzer auf die nächste Seite gelangen. „Die erste Seite enthält den bestimmungsgemäßen Gebrauch und die vorhersehbaren Fehlanwendungen, die zunächst vom Nutzer gelesen und bestätigt werden müssen“, sagt José España Provenzano. „Im nachfolgenden Inhaltsverzeichnis sind die Inhalte in Kapitel aufgeteilt“, fügt Kommilitonin Kim Denise Gossler hinzu und erklärt weiter: „Der Nutzer hat hier die Möglichkeit, entweder die Kapitel einzeln auszuwählen oder mit dem Kapitel zu den Sicherheitshinweisen zu beginnen. Dort kann er den Weiter-Button nutzen, um chronologisch durch alle Seiten des Offline-Portals zu navigieren.“
Den Sicherheitshinweisen folgt die erste Checkliste: die Flugvorbereitung. Hier kann der Nutzer einzelne Reiter ausklappen und die Punkte, die er erfüllt hat, abhaken. Einige Checklistenpunkte sind Pflichtfelder, zum Beispiel für den Start erforderliche Dokumente oder Anmeldungen. Klickt der Nutzer am Ende der Checkliste auf den „Weiter-Button“ und eines der Pflichtfelder ist nicht abgehakt, erscheint eine Fehlermeldung und der Nutzer weiß sofort, was für den Start noch fehlt. „So können eventuelle Strafen wegen fehlender Genehmigungen von vornherein vermieden werden“, betont Katharina Melzer. Die Checklisten sind in der Reihenfolge geordnet, wie sie auch für den Flugbetrieb gebraucht werden. Sie gehen von der Vorbereitung des Fluges bis zur Nachbereitung und umfassen auch einige Punkte zur Wartung des Hexacopters und seiner Bauteile.
Der letzte Abschnitt des Offline-Portals ist das Glossar. Die Studierenden haben dieses erstellt, um wichtige Abkürzungen und Begriffe aus dem Bereich der Luftfahrt zu definieren und dem Nutzer zu erklären. „Dazu gehört zum Beispiel, ab wann eine Gruppe Menschen zu einer Menschenansammlung wird, die nur mit spezieller Genehmigung überflogen werden darf“, erläutert Katharina Melzer.
Das Fazit der Studierenden zu diesem Modul fällt sehr positiv aus. „Besonders gut hat mir die Nähe zum Berufsalltag gefallen. Wir hatten einen Auftraggeber, haben im Team gearbeitet und hatten eine Deadline, zu der wir das Projekt abgeben mussten. Das war eine tolle Vorbereitung für später“, sagt Sarah Neumann. Auch die anderen Studierenden zeigen sich vom Projekt begeistert. „Wir konnten das gesamte Wissen, das wir im Studium erworben haben, einsetzen. Also wie wir Interviews führen, zielgruppengerechtes und standardisiertes Schreiben und das Programmieren in verschiedenen Sprachen“, beginnt Lara-Marie Krämer und Kommilitone José España Provenzano ergänzt abschließend: „Auch die erlernten Methoden der Technischen Redaktion konnten wir umsetzen. Dabei haben wir zum Beispiel das Funktionsdesign genutzt und mit einem Redaktionsleitfaden gearbeitet.“